Auch im Jahr 2025 spaltet er nach wie vor die Gesellschaft – der Gender Pay Gap. Weiterhin verdienen Frauen* knapp 19% weniger für die gleiche Anzahl an geleisteten Arbeitsstunden im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen. Berufsfelder, in denen überwiegend Frauen* arbeiten wie beispielsweise in pflegenden oder sozialen Berufen sowie im Handel, werden deutlich schlechter bezahlt als klassisch männlich dominierte Branchen.1

Doch das reicht noch nicht, denn darüber hinaus leisten Frauen* noch immer den überwiegenden Anteil an Haushalts- und Fürsorgearbeiten. Diese so genannte Care-Arbeit wird jedoch unbezahlt und oftmals zusätzlich zur Lohnarbeit verrichten und schließt insbesondere auch Kinderbetreuungszeiten mit ein2. Um diese mehrfachen Belastungen überhaupt schaffen zu können, führt in vielen Fällen kein Weg an einer Teilzeitanstellung vorbei. Dies bedeutet dann schließlich auch ein niedrigeres Einkommen und in manchen Branchen auch fehlende Aufstiegschancen.
Daraus resultiert in weiterer Folge auch, dass Frauen* weniger Pension erhalten. Dieser Unterschied wird auch als Gender-Pension-Gap bezeichnet und er betrug im Jahr 2022 in Österreich 41%.3 Somit sind Frauen* deutlich stärker von Altersarmut betroffen und gefährdet als Männer.
Diese Lücken und Ungleichheiten durchziehen alle finanziellen Bereiche unserer Gesellschaft und verursachen in erster Linie folgendes:
Die Armut ist weiblich!
Um dem entgegen zu wirken und Schritte in ein gleichberechtigtes, solidarisches und faires Miteinander zu gehen, braucht es neue Konzepte und Mut, diese umzusetzen.
Obwohl dies vor allem Aufgabe von Politik und Wirtschaft sein soll, so kann ein Bewusstsein auch im eigenen, persönlichen Umfeld geschaffen und gestärkt werden. Auch in kleinen gesellschaftlichen Einheiten wie Paarbeziehungen oder Familien können Unterschiede gemacht und Veränderungen angestoßen werden.
Der Bridge The Gap Calculator kann ein Hilfsmittel sein, sich mit der eigenen finanziellen Situation kritisch auseinander zu setzen und neue Perspektiven zu entwickeln. Ziel ist es keineswegs, mit dem Finger aufeinander zu zeigen und gegenseitig neidig zu sein. Vielmehr braucht es ein Mehr an Solidarität und Miteinander sowie das gemeinsame Bauen von Brücken – um von der Basis aus anzufangen, schrittweise Lücken in unserem System zu schließen.
