Wer sind wir?

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Wir sind Mary und Manuel – ein Pärchen aus Wien und wir haben uns die Frage gestellt, wie wir gleichberechtigt mit unseren Finanzen umgehen könnten. Dabei hatten wir folgendes Problem:

Mary arbeitet als Sozialarbeiterin mit Jugendlichen und wird dem Kollektivvertrag im Sozialbereich entsprechend bezahlt. Dahingegen ist Manuel in der IT-Branche tätig, in der die durchschnittlichen Löhne deutlich höher sind. Auch das eigene Verhandlungsgeschick – insbesondere als Mann – kann einen großen Einfluss auf das eigene Gehalt haben. Wir wohnen gemeinsam in einer Mietwohnung in Wien und teilen uns alle Fixkosten. Auch Einkäufe und gemeinsame Rechnungen werden von beiden bezahlt.

Nach einiger Zeit kamen wir an den Punkt, an dem eine 50-50 Aufteilung nicht fair erschien. Wenn alle Kosten in zwei jeweils gleich große Teile gesplittet werden, bleibt Manuel am Ende des Monats deutlich mehr übrig und er kann das gesparte Geld ausgeben, anlegen oder nach seinen Wünschen verwenden. Der Gender-Pay-Gap würde also auch in unserer Beziehung weiterhin wirksam sein – dabei möchten wir doch beide gleichberechtigt und auf Augenhöhe miteinander leben. Wir möchten beide unsere Beiträge leisten, um Ungerechtigkeiten und Schieflagen aufzudecken und nach unseren Möglichkeiten entgegen zu wirken.

Ehrlicherweise gab es einige Gespräche und unsere Überlegungen, wie wir mit der ungleichen, finanziellen Verteilung innerhalb unserer Beziehung umgehen möchten, mussten erst langsam heranreifen. Dafür war eine offene und ehrliche Auseinandersetzung wichtig und notwendig. Über Geld zu sprechen ist gar nicht so einfach und nach wie vor ein Tabu-Thema in unserer Gesellschaft. Nach ein paar längeren Abenden und einem gemeinsamen Prozess konnten wir uns schließlich darauf einigen, unsere gemeinsamen Kosten im selben Verhältnis zu teilen, in dem auch unsere Einkommen stehen. Wir wollten den Gender-Pay-Gap zumindest zwischen uns zwei ausgleichen.

Daraus entstand dann auch die Idee, diese Überlegungen mit anderen zu teilen, die möglicherweise in ähnlichen Situationen leben. Wir möchten damit einen Input geben und Gespräche über Finanzen, Feminismus, Gleichberechtigung und das gemeinsame Problemlösen anregen. So ist dann schließlich der Bridge The Gap Calculator entstanden!